Aktivitäten
im Oktober:
Rosenkranzwanderungen an jedem Samstag
Unsere Liturgie ist äußerlich nicht gewaltig wie der Sinai mit loderndem Feuer, mit Finsternis und Sturmwind. Äußerlich betrachtet ist die christliche Liturgie demütig. Aber in der Demut ihrer äußeren Erscheinung verbirgt sich Großes, denn in ihr treten wir hin „zum Berg Zion, zur Stadt des lebendigen Gottes, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung“. Ja, wo Liturgie gefeiert wird, ist Zion, ist der Gottesberg, den die Menschheit irgendwie immer sucht; ist die Höhe, in der wir ins Licht, zu Gott hinauf kommen. Wo Eucharistie mit Christus gefeiert wird, ist Jerusalem, die heilige Stadt. Wir treten in diesem Augenblick in dieses eschatologische Geheimnis hinein, in Gottes heilige Stadt. Sie ist da, weil Jesus, der Mittler des neuen Bundes mit seinem Blut da ist (Hebr 12,24). Das Blut Christi, das in der Mitte der Eucharistie steht, ist Anwesenheit Gottes, führt uns zum Zion, schenkt uns das Eintreten in die Herrlichkeit der Festversammlung Gottes. Wir wollen in dieser Stunde uns ehrfürchtig verbeugen vor diesem Geheimnis, dass Er mit Seinem Sich-Hingebenden Blut, als der Sich-Schenkende da ist und so Gottes Berg da ist. So wie wir im heiligen Jerusalem stehen, wollen wir Ihn bitten, dass Er uns schenkt, dieses Geheimnis immer mehr zu verstehen, es immer mehr zu leben.
Aus:
Predigt Seiner Heiligkeit Papst emeritus Benedikt XVI am 1. September 2013 in der Eucharistiefeier mit seinem Schülerkreis